Food Waste verhindern: Wie man mit einfachen Schritten viel bewirken kann

2.8 Millionen Tonnen – So viel Lebensmittel landen in der Schweiz jährlich im Abfall. Vorallem jetzt um die Weihnachtszeit rum, wird wieder besonders viel geschlemmt. Und somit landet auch jährlich um die Zeit am meisten Essen im Müll. Food waste ist eine grosse Problematik, die zurzeit wieder umso aktueller ist. Damit du den Essensabfall so gut es geht verhindern kannst, habe ich dir ein paar praktische Tipps zusammengestellt.

Einkäufe planen & Essensplan erstellen

Oftmals ist Lebensmittelverschwendung eine Konsequenz von ineffizientem Einkaufen: Man kauft einfach mal drauf los, wozu man grad Lust hat, vergisst aber schnell, dass man vielleicht gar nicht so viel braucht. Vorallem bei weniger lang haltbaren Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, lohnt es sich deshalb vorauszuplanen. Für wie viele Personen und Tage kauft man ein? Vorallem als Einzelhaushalt lohnt es sich, die Woche schon etwas vorauszuplanen und einen Essensplan zu erstellen. So weiss man, was man die Woche ungefähr kochen will und was man dazu einkaufen muss (oder eben nicht). So kauft man nur das, was auch zeitnah verwendet wird. Bei länger haltbaren Lebensmitteln in Konservendosen zum Beispiel, ist das natürlich nicht so ein Problem, da kann man auch gerne mal auf Vorrat kaufen.

Im Restaurant: Kleinere Portionen verlangen

Ein Teil des Food Waste ist der Gastronomie zuzuschreiben. Rund 13% des gesamten Schweizer Food Waste entsteht in der Gastronomie (Quelle). Einerseits verschätzt sich die Küche im Einkauf der Mengen, zu einem grösseren Teil sind es aber die Restaurantbesucher, die Essen unverkostet zurückgehen lassen. Es lohnt sich deshalb, im Restaurant vorab nach der Portionsgrösse zu fragen. Wenn man merkt, dass die Portionen grösser sind als der Hunger, lieber nach einer kleineren Portion fragen, als überschüssiges Essen wegwerfen zu lassen. Das hat auch einen gesundheitlichen Vorteil: Wir essen tendenziell nämlich immer eher zu viel as zu wenig, was auf Dauer ungesund ist. Deshalb ist es auch in dieser Hinsicht gesünder lieber etwas zu wenig, als zu viel Essen zu bestellen.

Doggy-Bag: Essen mitnehmen

Wenn es trotzdem vorkommt, dass man sich in seinem Hunger verschätzt, kann man sich auch einfach das restliche Essen ungeniert einpacken lassen, um es dann zu einem späteren Zeitpunkt zu geniessen. Während das Prinzip dieser sogenannten Doggie Bags in den Vereinigten Staaten schon länger Gang und Gäbe sind, hat sich dieses Konzept erst in den letzten Jahren auch bei uns in Europa verbreitet.

Mindesthaltbarkeitsdatum ist NICHT gleich Ablaufdatum

Viele Menschen wissen zum Beispiel nicht, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht gleich dem Ablaufdatum ist. Es handelt sich lediglich um eine Verzehrempfehlung, die besagt, bis zu welchem Datum die Lebensmittel ihre optimale Qualität bewahren. In der Lebensmittelindustrie geltensehr strikte Regelungen, dessen sollte man sich bewusst sein, weshalb man viele Lebensmittel auch noch lange über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus geniessen kann. Je nach Lebensmittel variert es ein bisschen, wie lange sie sich noch zum Verzehr eignen. Generell gilt aber, dass man seine Sinne als Orientierung brauchen kann: Wenn etwas komisch riecht und/oder aussieht, sollte man besser die Finger davon lassen. Als grundlegende Orientierungshilfe kann man sich aber auch an diesen Leitfaden hier wenden, den man sich auch ganz einfach ausdrucken und an den Kühlschrank hängen kann.

Richtig kühlen & aufbewahren

Nicht alle Nahrungsmittel müssen im Kühlschrank gelagert werden: Zitronen, Bananen oder Gemüse mit hohem Wasseranteil (e.g. Tomaten, Gurken) gehören nicht in den Kühlschrank. Einen guten Überblick dazu findest du auf der Seite der Welthungerhilfe. Die optimale Durchschnittstemperatur des Kühlschrankes liegt bei 7°C. Jene Lebensmittel die im Kühlschrank gelagert werden müssen, haben ihren festen Platz: So sind die Temperaturen im Gemüsefach höher als in der Mitte, weshalb man dort am Besten Gemüse und Früchte lagert, so wie es auch vorgesehen ist. Wenn ihr hier klickt findet ihr eine gute Übersicht über das Kühlschrank-Knigge. Zudem ist es wichtig, geöffnete Lebensmittel wieder Luftdicht zu verschliessen und so schnell wie möglich zu verzehren. Lebensmittel richtig lagern ist wichtig, damit die Qualität und Frische erhalten bleibt und nicht vorschnell hinfällig wird.

Einfrieren

Das Gefrierfach ist dein bester Freund wenn es um die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung geht. Wenn ich zu viel vorkoche und merke, dass ich mit essen nicht nachkomme, friere ich das Essen ganz einfach ein.
Hier gibt es auch eine Reihe interessanter Hacks. So kann man zum Beispiel Kokosmilch Resten einfach einfrieren und für ein anderes Mal aufsparen. Im Kühlschrank verdirbt es sonst schnell. Auch kann man ganz einfach reife Früchte wie Bananen zerschneiden und in einem Frischhaltebeutel einfrieren, um es dann später zu einer leckeren Banana Nicecream zu verarbeiten. Das selbe kann man auch mit anderen Früchten machen, um sie dann in Smoothies weiterzuverarbeiten. Auf Plattformen wie Pinterest findet ihr Unmengen solcher Tipps und Hacks rund ums Einfrieren.

Einkochen und Einmachen

Eine andere altbewährte Methode, um Lebensmittel länger haltbar zu machen, ist das Einmachen. Durch das Einkochen werden Keime abgetötet und durch das Abkühlen der Gläser werden diese vakumiert und luftdicht verschlossen – wodurch Eingemachtes teilweise Jahre haltbar gemacht wird. Einen einfachen Leitfaden findet ihr zum Beispiel hier.

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