Was Selbstliebe und Solosex gemeinsam haben

Femtasy ist eines der zurzeit heissestes Start-ups und wurde erst kürzlich zum besten Wellbeing-Startup Europa's gekürt. Femtasy bietet eine grosse Auswahl an Audio-Erotik, dass heisst stimmungsmachende Hörbücher, die speziell für Frauen* entwickelt wurden, um sie dabei zu unterstützen, zum Höhepunkt zu kommen. Ich habe Femtasy zu einer Fragrunde rund um die Themen Organsmus und Masturbation der Frau* eingeladen und wollte unter anderem wissen, inwiefern sich dies positiv auf unser Selbstbild auswirken kann. Selbstliebe und Solosex – gibt es da einen Zusammenhang?


Braucht man einen Partner um sexuell befriedigt zu sein?

Ganz klar – nein! Sexualität mit dir selbst ist wahnsinnig wichtig und darf nicht unterschätzt werden. Zeit mit dir und deinem Körper zu verbringen hat so viele Vorteile: Stressabbau, Glückshormone, die ausgeschüttet werden oder einfach sich selbst was Gutes tun. Und du darfst nicht vergessen, wenn du dich erkundest und herausfindest, was dir gefällt, ist es auch viel einfacher diese an deine*er Partner*in zu kommunizieren.

Und was ist mit der Zuneigung? Wo bekommt man diese als Single her?

Zuneigung in einer Partnerschaft ist was sehr Schönes, das ist uns klar. Zeitgleich müssen wir aber auch lernen uns selbst genug zu sein. Das eigene Glück kann man nicht bei einem anderen Menschen finden und Zufriedenheit kommt aus einem selbst heraus. Gleichzeitig ist Zuneigung auch etwas, was man nicht nur in der Partnerschaft erfahren kann. Freunde und Familie, das sind alles Menschen, die einem genauso schön Zuneigung vermitteln.

Wieso fällt es so vielen Frauen* schwer, zum Höhepunkt zu kommen?

Viele Frauen* sind Kopfmenschen und neigen dazu viele Gedanken auf einmal zu haben, die durch den Kopf schießen. Das sich das nicht so gut mit einem Orgasmus verträgt, hast du vielleicht schon selbst mitbekommen. In einem Moment bist du komplett im Geschehen, im anderen denkst du daran, was du noch alles für die Arbeit erledigen muss. Dieses abschalten und fallen lassen ist etwas was sehr wichtig für den Orgasmus.

Habt ihr Tipps, wie man das ändern kann? Kann man einen Orgasmus trainieren?

Erst einmal solltest du dich von dem Gedanken befreien, dass nur, weil du deinen Kopf beim Sex nicht abschalten kannst, etwas mit dir nicht stimmt. Frauen* jeden Alters sind nämlich von dem Problem, beim Sex nicht loslassen zu können, betroffen– laut einer repräsentativen Studie fühlen sich sogar ganze 92 % beim Sex nicht präsent. Aber frau kann an diesem Thema arbeiten. Hier sind einige Tipps von uns: 

1) Fokus schärfen beim Solo-Sex

Training macht den Meister. Das gilt auch in Sachen Sex. Und mit dieser einfachen Übung kannst du bei der Masturbation gleich für das nächste Liebesspiel zu zweit mit trainieren: Wenn du dir das nächste Mal Zeit beispielsweise ein femtasy-Audio gönnst, lenke deine Aufmerksamkeit zunächst nur auf die Stimme des Sprechers. Beobachte, was sie in dir auslöst. Welche Empfindungen kannst du wo in deinem Körper spüren? Wo lösen Stimme oder Vorstellung das Prickeln in dir aus? So lernst du, deinen Fokus nach und nach zu schärfen und ganz nebenbei auch noch völlig im Moment zu sein.

2) Morgenstund´ hat Gold im Mund

Morgens ist der Kopf noch leer. Deshalb ist es auch die beste Zeit des Tages, um sich noch halb schlaftrunken an den Partner zu schmiegen und Nähe, Wärme und ja – auch Lust und Orgasmen zu verspüren.

3) Gedanken annehmen

Gut Ding will Weile haben. So wird es auch mit dem Gedankenkarussel in deinem Kopf eine Weile dauern, bis du lernst, es loszulassen. Der beste Weg, mit störenden Gedanken beim Sex umzugehen, ist dieser hier: Wenn sich störende Gedanken zwischen dich und deinen Partner schieben, erkenne sie, nimm sie an und lass sie dann einfach wieder gehen. Sich schuldig dafür zu fühlen, macht übrigens absolut keinen Sinn! Komm danach einfach immer wieder ganz sanft zum Moment zurück – du wirst sehen, dass es dir nach einer Weile immer leichter fallen wird ganz im Augenblick aufzugehen.

4) Bedürfnisse und Grenzen kommunizieren

Dies verbindet dich auf emotionaler Ebene auch noch stärker mit deiner Beziehungsperson und ihr lernt über Verletzlichkeit zu sprechen. Diese ehrliche und gefühlsfokussierte Kommunikation erlaubt euch beiden in Zukunft noch mehr gemeinsames Verständnis für eure Bedürfnisse und Grenzen zu haben. Fazit: Es bringt euch also noch weiter in eine erfüllende Intimität.


Lust auf mehr? – Gewinnspiel
Durch das Abonnieren des Adventskalenders nimmst du automatisch am Gewinnspiel teil und hast die Chance 1 von 3 Femtasy Jahresabos zu gewinnnen.


Wieso ist Selbstbefriedigung weiterhin bei so vielen Frauen mit Scham verbunden?

In unserer Gesellschaft ist die weibliche* Sexualität leider immer noch ein stigmatisiertes Thema. Für viele Frauen* ist es sogar schwer dieses Thema im eigenen Freund*innen-Kreis zu besprechen. Das hat natürlich viel mit von den Medien vermittelten Bildern zu tun – Sexualität wird hier oft durch den Mann gelebt. Auch weit verbreitete Mythen, die bei Weitem nicht wahr sind, tragen zusätzlich hierzu bei. Wir sehen, dass durch viele wichtige Debatten, das Thema mehr und mehr in die Mitte unserer Gesellschaft rückt und so viele Frauen* einen besseren Zugang dazu finden. Bis wir aber da sind, ist es noch ein weiter Weg.

Was haben Selbstliebe und Selbstbefriedigung gemeinsam?

Ein gesundes Körperbild kann man nur entwickeln, in den frau den eigenen Körper auch kennenlernt und erkundet. Und damit meinen wir jede. einzelne. Stelle. Wie sich dein Körper anfühlt, was dir gut tut, wo du dich gerne anfässt und wie du dich gerne anfasst. Eine gesunde Beziehung zu dir und deiner Sexualität kann dein Selbstbewusstsein auf ein ganz neues Level heben. Vielleicht hast du es schon in deinem Bekanntenkreis beobachtet, diese super selbstbewussten Frauen*, die sich mit einer Selbstverständlichkeit durch die Gegend bewegen. Frag sie mal nach ihren Geheimnis, du wirst sicher eine überraschend sexy Antwort bekommen.

Kann ein positives Selbstbild uns dabei helfen, mehr zu kommen?

Ein positives Selbstbild hilft ganz klar dabei erste Barrieren zu überwinden sich selbst zu erkunden und zu masturbieren – bekanntlich macht ja Übung den*die Meister*in! Deshalb ist das eine Straße, die in beide Richtungen führt. Sowohl das eigene Erkunden kann deinem Selbstbewusstsein helfen, während zeitgleich ein gesteigertes Selbstbewusstsein hilft, sich zwanglos zu erkunden – und so auch zum Orgasmus zu kommen!

Welche Tipps habt ihr für Selbstbefriedigungs-Newbies?

Anfangen! Nicht lange drüber nachdenken, sondern machen. Probiere dich aus und das meinen wir in vielerlei Hinsicht. Was sind Situationen, in denen du gerne mastubierst? Ist es eher abends oder früh morgens nach dem Aufstehen? Gibt es bestimmte Orte, an denen du dich dafür sehr wohlfühlst? Bevorzugst du es mit deiner eigenen Fantasie, liest du oder hörst du sogar gerne? Wie und wo fühlt es sich gut an, dich anzufassen? Variiere mit den Stellen, dem Tempo und deiner Fantasie. So kommst du ganz natürlich in denen Rhythmus. 

Zu guter Letzt das viel diskutierte Thema vaginaler und klitoraler Orgasmus – Gibt es da wirklich zwei verschiedene und wenn ja, was ist der Unterschied?

Tatsächlich gibt es nur den einen Orgasmus – den klitoralen. Dieses Thema war lange umstritten und hat einen ganz einfach biologischen Grund. Wo genau die Klitoris sitzt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Bei einigen sitzt sie sehr weit außen, bei anderen wiederum sehr weit innen. Deshalb wurde für lange Zeit gedacht, dass es auch einen vaginalen Orgasmus gibt. Mittlerweile ist aber bewiesen, dass es sich auch hierbei um einen klitoralen handelt.

*"Das Gendersternchen (*) hinter einem Wort dient als Verweis auf den Konstruktionscharakter von „Geschlecht“. „Frauen*“ beispielsweise bezieht sich auf alle Personen, die sich unter der Bezeichnung „Frau“ definieren, definiert werden und/oder sich sichtbar gemacht sehen." – Quelle: gender-nrw.de

Previous
Previous

Routinen und Gewohnheiten entwickeln - Meine Tipps und Tricks

Next
Next

Slow Living macht frei, glücklich und zufrieden