8 Tipps im Umgang mit Stress – Stressprävention- und Bewältigung

In einem vorangegangenem Adventstürchen habe ich dich bereits mit der 4-A Strategie vertraut gemacht zur Stressbewältigung. Da man aber nie genug Tipps an die Hand bekommen kann und das 4-A Rahmenwerk ziemlich breit definiert ist, wollte ich die Sache noch etwas konkreter auffassen. Daher habe ich dir noch etwas praxisnahere Tipps im Umgang mit Stress zusammengestellt, die dir beim Stressmanagement hilft.

Grenzen setzen

Vor allem seit dem Homeoffice gehen Arbeits- und Privatleben oftmals fliessend ineinander über. Die übliche lokale Trennung dieser zwei Bereiche zieht auf natürliche Weise auch deren emotional Trennung mit sich. Es fällt uns leichter einen «cut» zu machen, wenn wir den Arbeitsplatz verlassen, und so unseren Arbeitsalltag hinter uns lassen können. 

Wenn wir am gleichen Ort arbeiten, wie wir leben, wird diese Trennung zusehends schwieriger. Der Laptop ist immer griffbereit und die Verlockung ist gross, auch abends ungelesene Mails zu beantworten. Dies ist auf Dauer nicht gesund und genau aus solchen Gründen ist es wichtig, seine persönlichen Grenzen zu setzen indem man zum Beispiel den Laptop bewusst in einen anderen Raum legt oder bei einer Freundin zwischenlagert. Aber auch in anderen Lebensbereichen ist es wichtig seine persönlichen Grenzen zu setzen – Die vielen Anforderungen denen man tagtäglich ausgesetzt ist, kann man nicht immer gerecht werden. Deshalb sollte man seine persönlichen Kapazitäten und Gefühle immer offen und ehrlich kommunizieren – so können Freunde, Kollegen und Koleginnen Verständnis zeigen, wenn die Energiereserven mal nicht ausreichen für den Nachmittagskaffee, die extra Aufgabe oder man einfach mal etwas Freiraum braucht.  

Nein Sagen

Der nächste Schritt wäre dann sich im Nein-Sagen zu üben. Gesetzte Grenzen sind der erste Schritt, aber diese auch so zu vertreten und verteidigen ist noch viel wichtiger. Wie viel Stress könnten wir verhindern, wenn wir öfters ehrlicher zu uns selber und anderen sind und bewusst «Nein» sagen. «Kannst du noch...?» – wir wollen vielleicht nett sein und haben Angst unsere Mitmenschen zu enttäuschen, aber sei dir immer bewusst, egal was ist, du bist immer deine oberste Priorität. Nur so kannst du deine eigene Gesundheit auf Dauer wahren. Wie man so schön sagt: Wenn der eigene Becher nicht gefüllt ist, kannst du auch nichts an andere ausschenken. Daher lieber einmal zu viel als zu wenig nein sagen.

Verantwortung abgeben

Vor allem Kontrollliebhabern fällt es schwer, nicht immer alle Aufgaben selbst auszurichten. Seid ehrlich: Wer von euch tendiert dazu die Sachen lieber selbst zu erledigen aus Angst, dass ein anderer dies nicht gemäss denselben Anforderungen erledigen kann? Oftmals hat man ein fixes Bild davon, wie etwas getan werden muss und ist fest davon überzeugt, dass dies der beste und einzige Weg ist. Aber nur weil du Arbeit abgibst, heisst das nicht, dass die Qualität darunter leiden muss – je nachdem kann diese sogar davon profitieren. Wenn neue Menschen an etwas arbeiten, kann dies nämlich das Projekt befruchten und um neue Sichtweisen erweitern. Also – übe dich im Loslassen und Abgeben. Vertraue darauf, dass andere es genauso gut erledigen können – vielleicht anders, aber nicht weniger gut. Wenn du bewusst delegieren kannst, kannst du dir so einiges an Stress ersparen. 

Realistisches Zeit-Management

Ein grosser Stressverursacher, der sich leicht umgehen lässt, ist falsches Zeitmanagement. Wenn man nicht genug Zeit für eine anstehende Aufgabe eingeplant hat und dann gegen Schluss so richtig ins Schwitzen kommt. Obwohl sich nicht immer alles auf die Minute genau timen lässt, kann man sich einen Überblick über die Zeitintensivität verschaffen indem man Tasks timt und die Zeiten notiert. Dies hilft einem besser einzukalkulieren, wieviel Zeit realistisch gesehen notwendig ist und man kann auch direkt die Erwartungshaltungen richtig setzen. Zudem sollte man auch dringend einen Puffer miteinberechnen, da es immer Momente gibt, wo Unerwartetes dazwischenkommt. 

Passe deine Erwartungen und Anforderungen an

Viel Stress verdanken wir uns selber – und zwar weil wir zu hohe Erwartungen an uns selber haben. Am Besten ist es, wenn man diese einmal einer Begutachtung unterzieht und gegebenfalls neu kalibriert. Niemand erwartet von dir, dass du Übermenschliches leistest und dich kaputt arbeitest. Dann verlange es bitte auch nicht von dir selber. 

Sei liebevoll mit dir selbst

Ein wichtiger Schritt ist auch das Praktizieren von Empathie und Fürsorge – dir selber gegenüber. Wieso sind wir oftmals verständnis- und liebevoll im Umgang mit anderen, aber uns selber gegenüber nehmen wir einen harten Ton an? Wieso solltest du dich anders behandeln als andere? Verdienst du denn nicht mindestens genauso viel Mitgefühl, Respekt und Fürsorge? Also, sei liebevoller mit dir selbst, sei dir selbst nicht nachtragend wenn mal was schief läuft und vorallem: Setze dich nicht so unter Druck. 

Positiver Selftalk

Manchmal helfen alle Stresspräventionen und Bewältigungsstrategien nichts und es hilft nur ein: Augen zu und durch (ja, Erwachsensein kann hart sein...). Das Letzte, was du in einer ohnehin stressigen Situation brauchst, sind destruktive Gedanken. Stattdessen, versuche deine Gedanke so zu leiten, dass du dir selber Mut zuredest. Hänge dir auf Notizzettel kleine Motivationsbooster auf, die dich ständig daran erinnern, dass du es packst. Der Stress ist temporär und geht vorüber. Also: Kräfte sammeln, gut zureden, Ärmel hochkrempeln und los. 

Stopptaste drücken – Perspektivenwechsel

Was mir oftmals in stressigen Situation bei der Selbstbeobachtung auffällt, ist, dass ich mich in Kleinigkeiten aufhänge und den Blick aufs Ganze verliere. Der Stress lässt sich dann sehr schwer relativieren und man lässt sich so sehr darauf ein, sodass man gänzlich davon konsumiert wird. Um sich in solchen Situationen daran zu erinnern, dass der Weltuntergang nicht kurz bevorsteht, sollte man auf die Stoptaste drücken. Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft zum Beispiel hilft einem dann, eine neue Sicht auf die Dinge zu gewinnen. Zu erkennen, dass diese Probleme im Kontext doch nur sehr minimal sind. 

Das wären die Tipps im Umgang mit Stress, die ich dir anbiete und hoffe, dass du damit was anfangen kannst. Auch wenn das ein oder andere dir schon bekannt war oder dir einleuchtet, ist es doch immer gut sich erneut diesen Punkten bewusst zu werden. Man kann es nie oft genug hören, denn schlussendlich ist das was zählt die Umsetzung davon.

Hinterlasse gerne in den Kommentaren deine Lieblingstipps und sei frei, diese um deinen eigene Tipps zu ergänzen.

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