Mehr Leichtigkeit und Zeit durch Minimalismus – Tipps für ein minimalistisches Leben

Wir leben in Zeiten des Überflusses – Das lässt sich wohl kaum noch bestreiten. Viele von uns haben zu viele Dinge, zu viel zu Tun, zu viele Verpflichtungen – da fühlt man sich schnell erdrückt vom ganzen Ballast des Alltags. Der Minimalismus als Gegenströmung will wieder Platz für mehr schaffen: Mehr Zeit, Leichtigkeit und Freude an den kleinen Dingen im Leben. Immer mehr Menschen entscheiden sich daher dem Überfluss der Dinge den Rücken zu kehren und minimalistisch zu leben.

Dass sich Minimalismus auch mit Familie leben lässt zeigt Caro. Caro ist auf dem Weg in Richtung eines minimalistischen, achtsamen und nachhaltigen Lebens. Ihre Erfahrungen und Tipps teilt sie auf Instagram, auf ihren Blog und auf Youtube.
Ich habe Caro auf ein Gespräch zum Thema Minimalismus eingeladen.

3 Gründe für Minimalismus – Wie verändert Minimalismus das Leben positiv?

Minimalismus bringt sehr viele Vorteile mit sich. Seitdem wir als Familie minimalistisch leben, haben wir wieder viel mehr Zeit miteinander. Und das ist genau das, was wir auch erreichen wollten. Denn nichts ist wichtiger, als gemeinsame Zeit. Wir haben gemerkt, dass zu viele Dinge auch viel Zeit kosten. Jeder Gegenstand muss gepflegt, repariert, geputzt und natürlich auch benutzt werden. Und da kann es passieren, dass man zu viel Zeit mit seinen Dingen verbringt als mit den wirklich wichtigen Dingen - wie unsere Familie. 

Auch bringt der Minimalismus mit sich, dass uns das Thema Nachhaltigkeit wichtig geworden ist. Früher haben wir uns nie Gedanken darüber gemacht, wie, wo und womit etwas hergestellt wurde. Wir haben uns die Dinge gekauft, die wir wollten. Ohne vorher darüber nachzudenken. Das hat sich bei uns durch den Minimalismus sehr geändert. Wir überlegen vorher, ob wir etwas wirklich brauchen oder nicht. Wir achten darauf, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Und wir sind auch mit den Dingen zufrieden, die wir haben. Auch, wenn sie gerade vielleicht nicht so schön sind. Aber wenn sie noch funktionieren gibt es keinen Grund, diese Dinge auszutauschen. Außerdem überlegen wir uns vor dem Kauf von neuen Dingen, ob wir sie nicht irgendwo gebraucht kaufen, leihen oder mieten können. Das spart Ressourcen und ist natürlich auch besser für den Geldbeutel. 

Auch haben wir durch den Minimalismus erfahren, dass wir nicht perfekt sein müssen und uns nicht mehr mit anderen vergleichen müssen. Perfekt ist sowieso niemand und nach Perfektion zu streben ist anstrengend und macht nur unglücklich. Auch das ständige Vergleichen mit anderen ist anstrengend und macht extrem unzufrieden. Denn es wird immer jemanden geben, der in irgendetwas besser ist. Sich davon Schritt für Schritt zu lösen ist sehr befreiend und macht glücklich. Wir haben gelernt, uns so zu akzeptieren, wie wir sind. Wir achten auf uns und unsere Gesundheit und sind zufrieden mit uns. 

Es gibt noch so viele weitere Vorteile vom Minimalismus, die das Leben positiv verändern können. Für uns war es die beste Entscheidung, die wir je getroffen haben. Und wenn jeder Mensch einfach ein bisschen achtsamer mit sich und seiner Umwelt umgeht, dann können wir schon viel bewirken.

Besteht ein Zusammenhang zwischen Minimalismus und Dankbarkeit?

Auf jeden Fall! Gerade durch einen minimalistischen Lebensstil haben wir gelernt, mit den Dingen zufrieden zu sein, die wir haben. Wir besitzen nur noch das, was wir wirklich brauchen und was uns Freude bereitet. Und das macht uns sehr zufrieden.

Minimalismus ist ein Weg, nicht das Ziel. Und auf diesem Weg, den man langsam und Schritt für Schritt geht, wird einem immer bewusster, wie dankbar man doch für sein Leben und das, was man besitzt, sein kann. Gerade hier in Deutschland haben die meisten von uns genug zu essen, warme Kleidung, sauberes Wasser und ein Dach über dem Kopf. Dafür können wir schon sehr dankbar sein! 

"Durch den Minimalismus achten wir mehr darauf, wie, mit wem und mit was wir unsere Zeit verbringen."

Auch sind wir durch den Minimalismus automatisch achtsamer geworden. Wir achten mehr auf die Dinge, die wir noch besitzen. Wir pflegen sie und achten darauf, dass sie nicht kaputt gehen. Und wenn doch etwas kaputt geht versuchen wir, sie zu reparieren. Wir achten mittlerweile darauf, wo wir etwas kaufen und wie etwas hergestellt wurde. Wir genießen die Zeit mit unserer Familie intensiver und lassen uns nicht mehr von Dingen ablenken. 

Dankbarkeit und Achtsamkeit gehen mit einem minimalistischen Lebensstil auf jeden Fall einher!

Kann sich Minimalismus positiv auf Stress auswirken?

Minimalismus kann sich sehr positiv auf Stress auswirken. Bevor wir den Minimalismus für uns entdeckt haben, war bei uns Zuhause alles voll. Jede Schublade, jeder Schrank und jedes Regal war mit Dingen gefüllt. Vieles stand auch auf dem Boden herum. Für das Putzen haben wir immer ewig gebraucht und wir mussten auch oft Dinge suchen, weil kein Gegenstand einen festen Platz hatte. Auch haben wir unseren Tag immer mit To-Do's gefüllt, die wir alle abgearbeitet haben. Wir wollten natürlich alles perfekt machen. Und perfekt sein. Wir wollten das haben und erreichen, was andere haben und erreicht haben. Vor allem, als unsere Tochter auf der Welt war, haben wir uns wegen jeder Kleinigkeit gestresst.

Das hat sich alles geändert. Schritt für Schritt haben wir uns von den Dingen getrennt, die uns zu viel Zeit geraubt haben. Seitdem sind wir mit Putzen viel schneller fertig. Wir haben uns davon frei gemacht, uns mit Dingen zu identifizieren und uns mit anderen zu vergleichen. Das hat uns sehr befreit - körperlich sowie auch geistig. Und wir haben gelernt, auch mal Nein zu Dingen, Menschen und Vorhaben zu sagen, die uns nicht gut tun. 

Durch den Minimalismus achten wir mehr darauf, wie, mit wem und mit was wir unsere Zeit verbringen. Und auch mal Nein zu sagen kann dabei sehr hilfreich sein!

3 Tipps um das Prinzip des Minimalismus einfach im Alltag umzusetzen

Mein 1. Tipp ist, dass Du Dir wirklich vor jedem Kauf Gedanken machst, ob Du etwas wirklich brauchst. Das gilt für alle Bereiche. Schreibe dir vor dem Lebensmitteleinkauf z.B. eine Einkaufsliste und kaufe nach ihr ein. So kannst du vermeiden, dass du zu viel kaufst, was du später evtl. wieder entsorgen musst, weil du es nicht gegessen hast. Oder gebe dir vor jeder größeren Anschaffung ein paar Tage Zeit zum überlegen. Vermeide im Alltag Spontankäufe. So sammelt sich nichts mehr an und das schont auch noch den Geldbeutel.

Mein 2. Tipp ist, die Dinge, die du nicht mehr brauchst gleich wegzulegen. Stelle dir für solche Gegenstände z.B. eine Kiste bereit, die du danach spenden kannst. Wenn du merkst, dass du z.B. eine Tasse nicht mehr brauchst oder möchtest, dann stelle sie gleich in die Kiste. Oder Du findest etwas in deiner Handtasche, was du nicht mehr benötigst. Dann lege es in die Kiste. So kannst du ganz nebenbei dafür sorgen, dass die Dinge, die du nicht mehr brauchst, nicht mehr bei dir Zuhause herumliegen.

Mein 3. Tipp ist, dass du dir nicht zu viele Aufgaben aufbrummst. Oft ist es so, dass wir im Alltag nicht gerne "Nein" sagen. Wir sagen oft ja, um anderen einen Gefallen zu tun. Aber überlege dir, ob es auch ein Gefallen für dich ist. Wenn du zu viel um die Ohren hast, stresst du dich und wirst unglücklich. Achte darauf, dass du auch deinen Terminkalender minimalistisch hältst. Mache nur das, was wirklich sein muss und was du wirklich machen möchtest. Und plane vor allem auch Auszeiten und Pausen für dich ein. 


Hallo Caro!

Caro ist auf dem Weg in Richtung eines minimalistischen, achtsamen und nachhaltigen Lebens. Ihre Erfahrungen und Tipps rund um einen minimalistischen Lebenststil teilt sie auf Instagram, auf ihrem Blog und auf Youtube.


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