Auszeit am Bodensee - Zu Besuch im Schlosshotel Wartegg

Die meisten werden es schon wissen: Ich habe eine neuentdeckte Leidenschaft für das ausfindig machen von nachhaltigen Hotels. Viele davon sind gut getarnt im Netz, aber eines stach sofort heraus: Das Schlosshotel Wartegg auf dem Rorschacherberg am Bodensee in der Schweiz.

1575 liess der Vogt von Arbon, Kaspar Blarer von Wartensee, dieses Prachtstück inmitten einer wunderschöner Parkanlage erbauen. Nachdem das Schloss mehrmals den Besitzer gewechselt hat, erwarben es zuletzt die Familie Mijnssen die 1994 daraus ein nachhaltiges Bio Schlosshotel machten.
Das Schlosshotel Wartegg hat seither mehrere Preise gewonnen, wie erst im letzten Jahr den beliebten Travellers Choice Award. Weiters hat es verschiedenste Zertifizierungen erlangen wie Demeter, Slow Food, Bio Suisse und Myclimate, um nur einige Namen zu nennen. Die Küche ziert zudem stolze 13 Gaut Millau Punkte und so kommen auch Feinschmecker hier auf ihre Kosten.
Das Hotel besticht mit viel Liebe zum Detail und ist ganz abgesehen vom nachhaltigen Konzept eine Augenweide. So hat es uns der Kräutergarten sehr angetan, wo Gäste selber ihre Teekräuter pflücken können. Auch war das Personal sehr zuvorkommend und hat eigens für uns ein veganes Menü zusammengestellt. Auch das türkische Bad lädt zu einem Besuch ein, welches nach einem ereignisreichen Tag die gewünschte Erholung bietet. Hier kommt also jedermann auf seine Kosten.

Aber was genau macht das Hotel nachhaltig?
Ein bewusster Umgang mit der Natur und deren Ressourcen steht in allen Bereichen des Schlosshotel Wartegg im Vodergrund:

Essen & Trinken
Zum einen setzt die Küche auf saisonale und biologische Lebensmittel mit möglichst kurzen Transportwegen. Auch Food Waste wird minimiert durch das Offerieren von kleineren Portionen am Frühstücksbuffet zum Beispiel oder durch die ganzheitliche Verwertung von Lebensmitteln.

Materialien & Transport
Es kommen vorüberwiegend Naturmaterialien zum Einsatz, die darüber hinaus Ecolabel zertifiziert sind. Defekte Gegenstände werden repariert statt entsorgt. Das Hotel wird zu 100% von Ökostrom betrieben und beim Fluss hat es zudem ein eigenes Flusskraftwerk, welches Eigenstrom generiert. Darüber hinaus verfügt das Hotel über eine E-Tanksstelle für Elektroautos und bietet seinen Gästen zudem Fahrräder an für eine umweltfreundliche Fortbewegung.

Biodiversität
Der Schlossgarten bietet Raum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren und trägt aktiv zur Artenvielfalt und deren Schutz bei. Seltene Pflanzenarten werden durch den ProSpecieRara-Sortengarten bewusst gefördert und ein eigens dafür angelegter Insektengarten schafft neuen Lebensraum.

Mitarbeiter
Zu einem nachhaltigen Betrieb gehörten auch faire Arbeitsbedingungen. So bietet sich durch Flex-Arbeit die Möglichkeit für die Vereinbarung von Beruf und Familie. Zudem stehen flache Hierarchien und ein respektvoller Umgang im Vordergrund.

Weitere Informationen zum Nachhaltigkeitskonzept des Schlosshotel Wartegg findest du hier.

Und was kann man dort so machen?

Das Schlosshotel ist nur einen Katzensprung vom Bodensee entfernt und die Region rund um den See lädt zum Erkunden ein. Zum einen ergeben sich verschiedene Möglichkeiten für schöne Radtouren, zum anderen lässt sich die Gegen auch zu Fuss erkundschaften oder via Inliner. Bei schönem und warmen Wetter kann man den See auch via SUP erkundschaften oder sich eine genüssliche Abkühlung im See gönnen.
Zudem kann man die Gegend um den See auch via einer Schiffrundfahrt entdecken und zum Beispiel einen Tagesausflug auf die deutsche Insel Lindau machen.
Wer mit dem Auto unterwegs ist, kann innerhalb einer knappen Stunde ins österreichische Dornbirn rüberfahren und die sagenhafte Rappenlochschlucht bestaunen, welche mit seinen einddrücklichen Wasserfällen definitiv einen Besuch wert wäre.

Da wir mit Hund und ohne Auto etwas eingeschränkter waren, haben wir an unserem ersten Tag eine kleine Wanderung zum Fünfländerblick unternommen. Von Rorschach aus sind wir den Wegweisern hinauf zum schönen Aussichtspunkt gefolgt. Von dort aus eröffnet sich die Sicht auf
die Schweiz, Österreich und die damals eigenständigen Staaten Bayern, Württemberg und Baden, was dem Aussichtspunkt auch seinen Namen gab.
Auf dem Rückweg Richtung Schloss kamen wir einige Male vom Weg ab durch die schlechte Wegbeschriftung und das schwache GPS Signal. Es lohnt sich also vorab eine digitale Karte herunterzuladen oder auf die altvertraute analoge Landkarte zu setzen, um Umwege zu vermeiden.

Eine mögliche Route findet sich hier.

Am zweiten Tag wollten wir nach einer anfänglichen Planänderung (wir hatten leider die Bahn auf Heiden verpasst) den Raiffeisen Wasserweg machen. Dafür sind wir der Seepromenade entlang bis nach Goldach gefolgt. Da wir die Route rückwärts laufen wollten (statt ab Kneipp-Brunnen ab Freibad Seegarten Goldach) hatten wir einmal fälschlicherweise die falsche Abzweigung genommen, wodurch wir nach nur 20min wieder bei unserem Ausgangspunkt landeten. Es empfiehlt sich also besser aufzupassen als wir oder einfach direkt die klassische Route zu laufen. War wohl nicht ganz unser Tag, aber laut Erfahrungsberichten ist es eine schöne kleine Wanderung inkl. Barfusspfad, die auch besonders gut für Familien geeignet ist. Die Route wäre wie folgt:

Raiffeisen Wasserweg
Start: Kneipp-Brunnen (Untereggen / Vorderhof) – Zielgasse – Hammershus – Hospert – Rantelwald – Blumenegg – Haldenmühle – Dammweg – Brugg- mühle – Kellen – Aachmühle – Mühlhof – Horner- wald – Barfussstrecke – Ziel: Freibad Seegarten (Goldach)

Mehr Infos findest du hier.

Fazit
Alles in allem war es eine schöne kleine Auszeit und das Schlosshotel lädt durch seine ruhige Lage zum Entspannen ein, aber auch aktivere Gäste kommen hier auf ihre Kosten. Im Hotel sind auch Hunde herzlich willkommen und das freundliche Personal steht stets bei Fragen oder Auskünften zur Verfügung. Ein schönes familiäres Hotel umgeben von Natur und mit Nachhaltigkeitsaspekt im Zentrum - was will man mehr?

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich für die Gastfreundschaft und Zusammenarbeit beim Schlosshotel Wartegg bedanken.

*Dieser Artikel ist im Rahmen einer Kooperation entstanden.

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